Spur der Steine

auf der Banngrenze zwischen Gresaubach und Rümmelbach

Dem Schmelzer Bürgermeister, Armin Emanuel, war er beim Wandern aufgefallen, der Grenzstein unterhalb der Gresaubacher Römerstraße am Nordring auf dem Weg von Rümmelbach nach Steinbach. Er machte seinen Gresaubacher „Amtsbruder“, Ortsvorsteher Dieter Pfeifer, auf diesen steinernen Zeugen aus längst vergangenen Zeiten aufmerksam.

Gresaubacher Grenzsteine

Grenzstein zwischen Gresaubach und Rümmelbach unterhalb der Römerstraße

Dieter Pfeifer wandte sich an einen ausgewiesenen Kenner unserer Heimatgeschichte, den Thalexweiler Historiker Johannes Naumann. Letzten Samstag traf man sich auf der alten Banngrenze zwischen Gresaubach und Rümmelbach, um den historischenGrenzstein zu besichtigen. Er weist die Jahreszahl 1791 und die Nummer 26 auf, außerdem – nach Gresaubach zeigend – die Raute der Grafen von Pfalz-Zweibrücken (diese Raute fand später Eingang in das Wappen der Bayern, deren spätere Herrschaftslinie in Pfalz-Zweibrücken begann) und – nach Rümmelbach zeigend – das Kürzel „4 H RB“ für die Bezeichnung der Vierherrschaft Lebach, zu der Rümmelbach gehörte. Johannes Naumann ist sich sicher, dass 1791 noch, also 2 Jahre nach dem Ausbruch der Französischen Revolution und 1 Jahr vor der Einverleibung unseres Gebietes in den Herrschaftsbereich der Französischen Republik, das Amt Schaumburg (zu dem Gresaubach als Teil der Herrschaft Pfalz-Zweibrücken gehörte) und die Vierherrschaft Lebach noch ihre Grenzkonflikte beilegen wollten (zwischen Gresaubach und Rümmelbach gab es immer wieder Streit um die Lage von Erzvorkommen, Waldbesitz und Viehweiden). Der Grenzverlauf zwischen Gresaubach und Rümmelbach ist übrigens, wie Johannes Naumann erwähnte, ganz hervorragend kartografiert; die entsprechenden Karten lagern immer noch gut erhalten im Quai d’Orsay (dem französischen Außenministerium in Paris). Wolfgang Kühn, der zufällig des Weges kam, machte Dieter Pfeifer darauf aufmerksam, dass weiter oberhalb am Klingenberg (oberhalb des alten Steinbruchs) ein weiterer alter Grenzstein zu finden ist. Man machte sich auf und fand tatsächlich den Stein Nr. 30, noch besser erhalten als der Stein Nr. 26 an der Römerstraße. Johannes Naumann meinte, dass zwischen diesen Grenzsteinen im Niederwald die fehlenden Steine (27, 28 und 29) höchstwahrscheinlich zu finden sind. Dieter Pfeifer bat Johannes Naumann, beim Landesdenkmalamt zu erwirken, dass diese historischen Grenzsteine erfasst und zu Denkmälern erhoben werden. Das wollte Johannes Naumann nun in den nächsten Tagen auch veranlassen.

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