Gravelotte

Musée de la Guerre de 1870 et de l’Annexion à Gravelotte

Das Museum in Gravelotte, das an die entscheidenden Metzer Schlachten am 14. August 1870 in Borny, am 16. August 1870 in Vionville/ Rézonville/ Mars-La Tour und am 18. August 1870 in Gravelotte/ St. Privat erinnert und die Geschichte der Annexion der Reichslande Elsass/ Lotharingen erzählt, wurde am Gründonnerstag, 17. April 2014, unter Teilnahme führender Repräsentanten des französischen und des deutschen Staates eröffnet.

Ich war als Koordinator der Lebacher Arbeitsgruppe des Volksbundes, Deutsche Kriesgräberpflege, zusammen mit Leo Willms (Aschbach) von der Zentrale des Volksbundes für Frankreich, Belgien und Luxemburg in Metz S.E.S.M.A eingeladen worden, an der feierlichen Zeremonie teilzunehmen. Die Einladung war ein Dankeschön dafür, dass wir Lebacher bei einem Arbeitseinsatz 2010 das dem neuen Museum gegenüberliegende Ossarium des deutschen Kaiserreiches wieder mit den Marmortafeln zur Erinnerung an die beteiligten Regimenter und deren Gefallene der 1. und 2. deutschen Armee ausstatteten. Der Einsatz war sehr anstrengend, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. In Massengräbern sind auf diesem deutschen Soldatenfriedhof einige tausend deutsche und französische Soldaten gemeinsam bestattet worden. Der deutsche Kaiser hatte diese Gedenkstätte höchstpersönlich gestiftet und 1905 eingeweiht (damals gehörte Gravelotte nach der Annexion des (größten Teils des) Mosel-Departements und der beiden elsässischen Departements zum deutschen Kaiserreich).

Das Museum ist eine Filiale des Centre Georges-Pompidou in Metz und arbeitet auf höchstem geschichtswissenschaftlichen Niveau das komplizierte deutsch-französische Verhältnis auf. Es hat 12 Mio Euro gekostet und zeigt die Geschehnisse immer aus dem französischen und dem deutschen Blickwinkel; die Legenden, Filmbeiträge und Videobotschaften können immer dreisprachig (französisch, deutsch und englisch) aufgenommen werden.

Das Museum in Gravelotte ist nicht nur die Aufarbeitung der neueren Geschichte auf höchstem Niveau, sondern auch ein Kunstwerk, das die Dimensionen des Beginns des industriellen Kriegs durch die verwendeten Baumaterialien und die zerklüftete Struktur des Museumsbaus nahebringen kann. Es ist einfach: gigantisch!

Wir werden sicherlich im nächsten Jahr die Gelegenheit finden, wieder eine Besichtigungstour – zusammen mit dem Lebacher Saarwaldverein – mit einer integrierten Wanderung über die Schlachtfelder des 70er Krieges zu veranstalten.

Lothar Schmidt

P.S.:

Die Bilder sind von Leo Willms (Aschbach) aufgenommen worden; ihm bleiben alle Rechte vorbehalten.

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