Neue Stele für Zwangsarbeiter und Info-Tafel auf der Kriegsgräberstätte Lebach eingeweiht

Der Landesverband Saar des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hatte für den 15. Juni 2022 zur Einweihung einer neuen Informationstafel und einer weiteren Stele für einen Zwangsarbeiter auf der Kriegsgräberstätte Lebach eingeladen. Neben der Landesregierung und dem Landkreis Saarlouis war auch die Stadt Lebach durch den Bürgermeister, die Kirchen und örtliche Vereine sowie durch 15 Schülerinnen und Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums vertreten.

Die neue große Geschichts- und Erinnerungstafel im oberen Teil der Kriegsgräberstätte informiert über Ereignisse in der Stadt Lebach im Zweiten Weltkrieg sowie über das Projekt „Lernort Lebach“. Zudem befindet sich nun eine neue Stele am Grab eines Zwangsarbeiters, dessen Schicksal man vor Ort nachlesen kann. Eine Projektgruppe von Schülerinnen und Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums unter Leitung von Dr. Eva Kell hatte das Schicksal des hier begrabenen Zwangsarbeiters Jakob Serafinowitz, der 1875 im heutigen Grenzgebiet der Westukraine geboren war, recherchiert und dokumentiert.

Infotafel; Foto: Klaus Feld

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges unterstrichen allen Rednerinnen und Rednern die Bedeutung des Einsatzes für Frieden und Demokratie. Die Schülerinnen und Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums hatten anlässlich der Einweihung Botschaften zu Krieg und Frieden auf Steine geschrieben. Bevor sie die Steine auf eine Europaflagge am Boden legten, lasen sie ihre Botschaften laut vor. Wer wollte, konnte einen der Steine mitnehmen und an einem Ort seiner Wahl auslegen, um die Botschaften zu verbreiten.

Die Schülerinnen und Schüler hatten Botschaften zu Krieg und Frieden auf Steine geschrieben. Wer wollte, konnte einen mitnehmen und die Botschaft an anderer Stelle weitergeben.
v.l.n.r.: Staatssekretär Jan Benedyczuk, Bürgermeister Klauspeter Brill, Claudia Beck vom Landkreis Saarlouis, Landesvorsitzender des Volksbundes, Werner Hillen, Vizepräsidentin des Landtags, Christina Baltes. Foto: Amélie Zemlin-Kohlberger

Bereits seit 2017 läuft das Projekt „Lernort Lebach“, das vom Landesverband Saar des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. initiiert und mithilfe von Schulen, Ehrenamtlichen sowie vom Historischen Verein Lebach e. V. mitgestaltet und von mehreren Ministerien und Förderern finanziert wurde. Der Lernort Lebach wurde 2019 mit vorerst drei Stelen und einer ersten Infotafel offiziell eingeweiht. Neben den Infotafeln finden Besucher eine Topographie des Friedhofs mitsamt QR-Code vor, welcher zur Homepage www.lernort-lebach.de führt. Auf der Webseite können Schulklassen mit einem didaktischen Konzept sowie mit Fotos, Dokumenten und schriftlichen Aufzeichnungen arbeiten.

Klaus Feld, Vorsitzender Historischer Verein Lebach