Kriegstagebuch eines 17-Jährigen aus Niedersaubach aufgetaucht
Johann Grohs starb am 2. Mai 1915 in der 2. Flandernschlacht in Thorout bei Ypern
Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag unter Schirmherrschaft des Ministers Stephan Toscani
Priester wollte er eigentlich werden wie sein Bruder Nikolaus Grohs, der später viele Jahre in Losheim als Pfarrer wirkte. Johann Grohs besuchte das Gymnasium in St. Wendel und meldete sich wie fast alle seine Mitschüler freiwillig in großer Euphorie in eine Maschinengewehrabteilung in Metz, und zwar zum Reserveinfanterieregiment 213, Maschinengewehrzug 35.
Jetzt ist sein Kriegstagebuch aufgetaucht, das sein Bruder Nikolaus 1915 nach seinem „Heldentod“ zur „ewigen Erinnerung“ erstellt hatte. Geschrieben in Sütterlin (70 Seiten), der Tage transkribiert von Walter Nimmesgern (Lebach), vermittelt es auf bewegende Weise die Eindrücke eines kriegsbegeisterten Jugendlichen, der die Schrecken des Stellungskrieges in Flandern erleben und fürchten musste. Im ersten Kriegswinter bei eisiger Kälte und durchdringender Nässe in den Schützengräben an der Westfront machte sich auch bei ihm sehr schnell Ernüchterung breit. Schließlich hatte er wie so viele ganz fest gehofft, Weihnachten 1914 siegreich wieder daheim in Niedersaubach bei den Eltern und Geschwistern zu sein.
Die entsprechenden Dokumente sind zu finden auf der Seite: www.unser-niedersaubach.de!
Unter Schirmherrschaft des saarländischen Ministers Stephan Toscani wird Niedersaubach am Volkstrauertag (Sonntag, 16. November, 17 Uhr – 19 Uhr) in der Antoniuskapelle und später im Antoniusheim der 16 Gefallenen des Dorfes gedenken.
Lothar Schmidt