Lebacher Ansichten 2009

Verkehrsverein Lebach veranstaltet Fotowettbewerb

Thomas Daub (Lebach) gewinnt den 1. Preis

Der Verkehrsverein Lebach hatte kürzlich einen Fotowettbewerb zu „Lebacher Ansichten“ ausgelobt. Gewonnen hat dabei den 1. Preis Thomas Daub mit einem Bild vom Hofland-Kreuz (oberhalb des Schützenberges Richtung Niedersaubacher Friedhof). Das Hofland gehört zum alten Niedersaubacher Bann an der Dorfgrenze zu Lebach.

Hoflandkreuz im Sommer 2009, Foto: Thomas Daub (Lebach)
Hoflandkreuz im Sommer 2009, Foto: Thomas Daub (Lebach)

Diese wunderschöne Aufnahme hatte sicherlich den 1. Preis des Verkehrsvereins verdient. Zur Vergrößerung das Bild einfach anklicken!

Man sollte noch wissen, dass das Hofland im Hochmittelalter (sicherlich „dünn“)  besiedelt war. Niedersaubach entstand wohl erst nach den Schrecken des 30-jährigen Krieges dort, wo es jetzt noch steht; so wird es jedenfalls in der Niedersaubacher Ortschronik behauptet.

Die Gemarkung trug im Hochmittelalter auch die Bezeichnungen Merscheid oder Malvenscheid. Die Existenz der Siedlung ist urkundlich laut Dieter Staerk unter der Eintragsnummer 248 in dessen Untersuchungen über die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen „Ortswüstungen“ belegt.

Wer sich ausführlich über die Niedersaubacher „Wüstungen“ (aufgegebene kleine Gehöfte, so genannte „Wüstfallen“)  informieren möchte, findet die Quellen hierzu in: Dieter Staerk, Die Wüstungen des Saarlandes, Saarbrücken 1976, in: Veröffentlichungen der Kommission für saarländische Landesgeschichte und Volksforschung, Band VII.

Lothar Schmidt

P.S.:

Thomas Daub möchte ich für die Erlaubnis der Veröffentlichung seines Bildes vom Hofland-Kreuz danken. Die Verwertung obliegt natürlich seinem Urheberrecht.

Ein Gedanke zu „Lebacher Ansichten 2009

  1. Klaus Feld

    Sehr geehrter Herr Schmidt,

    Das Hofgut zwischen Lebach und Niedersaubach wird 1605 erstmals erwähnt.
    Am 31. August 1605 übertrug Philipp Daniel von Hagen seinem Untertanen Johann Lebach und dessen Erben ein größeres Stück Land, zwischen Lebach und Saubach gelegen, das man das Hofgut nannte und das etwa 47 Morgen am Stück umfasste. Auf dieses Hofgut hatte Johann Lebach, der zugleich Hochgerichtsmeier in Lebach war, seinem Grundherrn zuvor ein Hypothekendarlehen über 275 Gulden gewährt. In dem Vertrag wurde jetzt festgeschrieben, dass von diesen Ländereien keine Abgaben an den Grundherrn zu leisten seien. Statt dessen diente der Ertrag der Grundstücke als Verzinsung des Darlehens.
    130 Jahre später, im Jahre 1734, notiert der hagenische Amtmann Johannes Schaupp, dass das Hofgut durch Peter Puhl vom Hahn zu einem Drittel und Johannes Knobe aus Lebach, zu zwei Dritteln besessen wird.
    Danach handelte es sich bei dem Hofgut um ein hagenisches Gut. Noch heute erinnern die Straßennamen „Am Hof“ und „Hoflandring“ an dieses alte Hofgut in der Nähe des Saubacher Weges.

    Nach dem Flurkataster ist auch Merscheid hier zu suchen. Laut Staerk wurden die Abgaben für Merscheid an die Kellerei St. Wendel gezahlt. Es muss also an dieser Stelle zwei Siedlungsplätze, vergleichbar den heutigen landwirtschaftlichen Aussiedlerhöfen, gegeben haben. Die Höfe wurden im 14. Jahrhundert aufgelassen, weil durch den damaligen Klimawandel, es wurde deutlich kälter, die Brunnen für die notwendige Trinkwasserversorgung versiegten.

    Quelle: Landesarchiv Saarbrücken. Bestand Schloss Münchweiler, Akten Nr. 320 und 321.

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