Nach mehrwöchiger Arbeit ist es Walter Lesch, unserem Spezialisten für Kreuzinschriften, gelungen, im Sockel des Verschlagenen Kreuzes eine Inschrift zu entziffern. Sie lautet:
„Errichtet den Gefallenen 1813“
Sockelinschrift des Verschlagenen Kreuzes
Die eigenwillige Schrift hat Lesch schon auf mehreren Wegekreuzen im Raum Lebach entdeckt.
Auf dem Franzosenkreuz in Thalexweiler, dem Schedler-Kreuz in Gresaubach, auf dem Prozessions- und Seuchenkreuz in Thalexweiler und auf dem Traukreuz „Leibfried-Schmitt“ in Aschbach.
Leider ist es noch nicht gelungen festzustellen, wer der Bildhauer dieser Schriften war.
Auf dem Verschlagenen Kreuz ist die Schrift in das Feld eingemeißelt worden, auf dem sich ein kleines Bildnis befindet. Es hat den Anschein, dass die verspielte Schrift für die Gefallenen später aufgebracht wurde.
Sie passt nicht zu der Schrift des Gebetes der Altarinschrift.
Es wird noch einige Wochen dauern, bis wir Genaueres über das genaue Alter des Kreuzes wissen.
Wir wünschen, dass es unserem Freund Lesch gelingt, noch weitere Details zu finden und zu entziffern.
Die Wiederaufstelllung des Kreuzes wird sich bis in den frühen Herbst verschieben, da sich die Sanierung des Sandsteins schwierig gestaltet.
Der Lionsclub Lebach übernimmt anläßlich seines 20-jährigen Bestehens die Kosten der Restaurierung.
Auf meine Nachfrage hin, woher der Name dieses Kreuzes stammt, meinte Richard Wagner (Vorsitzender HV Lebach), dass der Volksmund 2 Erklärungen hätte:
Die erste Erklärung führt den Begriff „verschlagen“ auf das Schicksal der jungen Lebacher Burschen zurück, die mit den Napoleonischen Heeren nach Russland verschlagen wurden und nicht mehr heimkehrten.
Die zweite Erklärung führt den Begriff „verschlagen“ auf die Überlieferung zurück, dass die von Russland geschlagenen französischen Revolutionstruppen auf dem Rückmarsch durch Lebach dieses Kreuz „zerschlagen“ hätten.
Richard Wagner sagte mir, er glaube an die Triftigkeit der ersten Erklärung.