Historische Ausflüge

Saarlouiser Stadtspaziergang am 31. Mai und Fahrt über die Schlachtfelder des Deutsch-Französischen Krieges (1870/ 1871) bei Gravelotte am 15. Juni

Saarlouis hat zum 250. Geburtstag seines großen Sohnes, Maréchal Michel Ney, im Städtischen Museum eine Sonderausstellung eingerichtet.

Sie zeigt unter dem Titel: „Stationen eines beherzten Lebens“ die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines außergewöhnlichen Popstars der Napoleonischen Zeit, der in ganz Europa angehimmelt und verehrt wurde. Die Idealisierung dieses aus einfachsten Verhältnissen stammenden Mannes, den Napoleon den Tapfersten der Tapferen (le brave des braves) nannte, nahm nach seiner Hinrichtung wegen Hochverrats am 7. Dezember 1815 durch ein Erschießungskommando des französischen Königs, das bitterlich bei der Exekution geweint haben soll, sakrale Züge an. Michel Ney, der vorher Napoleon als Sprecher der Generalität nach dem Debakel des Russlandfeldzugs und der Völkerschlacht bei Leipzig zum Abdanken gezwungen hatte, wandte sich ihm sofort nach seiner Rückkehr aus der Verbannung von der Insel Elba wieder zu und musste mit ihm die Niederlage bei Waterloo erdulden und bezahlen.

Geburtshaus von Michel Ney in der Saarlouiser Altstadt; © Lothar Schmidt

Der Historische Verein hat die Erinnerung an diesen großen Mann der Saarlouiser Geschichte zum Anlass genommen, zu einem Stadtspaziergang einzuladen. Saarlouis soll erkundet werden als Stadt des französischen Sonnenkönigs, der sie als Festungsbollwerk gegen Osten an die Saar stellen ließ. Französisch geprägt war Saarlouis bis zur Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen im Jahr 1815. Und in dieser französischen Zeit lebte der Citoyen Michel Ney, der eine unglaubliche Karriere in der französischen Revolutionsarmee machte.

Der Stadtspaziergang findet statt am Freitag, 31. Mai 2019. In Fahrgemeinschaften fährt man von Lebach aus nach Saarlouis, wo um 10 Uhr ein Stadtführer auf die Lebacher Gäste wartet. Stadtführer wird sein Volker Felten, der Herausgeber und Verleger der Saarlouiser Hefte ist. Es gibt wenige, die Saarlouis so gut kennen und verstehen wie er. Es ist ein Glückfall, ihn als Stadtführer bekommen zu haben.

Der Spaziergang soll den Besuchern die französische Stadt Saarlouis in der napoleonischen Zeit nahe bringen, um die Prägung des späteren Marschalls Frankreichs, Michel Ney, besser zu verstehen. Der Spaziergang schließt auch einen Besuch im Städtischen Museum ein.

Im Anschluss wird man noch gemeinsam in Saarlouis – passend in der Bastion VI – ein Mittagessen einnehmen.

Anmeldungen für die gebuchten 20 Plätze nimmt unser Vorsitzender Richard Wagner (Tel.: 06881 53355) entgegen. Der Unkostenbeitrag für die Stadtführung beträgt 4 €. Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Vorankündigung:

Fahrt nach Gravelotte am 15. Juni

Der Historische Verein Lebach hat einen 30er Bus gemietet, um am 15. Juni nach Gravelotte zu fahren. Man wird dort die Heldengedenkstätte des deutschen Kaiserreiches besichtigen; es ist das Ossarium der beteiligten Regimenter des Norddeutschen Bundes der drei Metzer Schlachten vom 14., am 16. und am 18. August 1870 bei Gravelotte (10 km westlich von Metz) unter dem Oberbefehl von Generalfeldmarschall Helmut von Moltke, der seinem Gegenspieler Maréchal Francois Bazaine trotz dessen zahlenmäßiger Überlegenheit eine empfindliche Niederlage beibrachte, die zum französischen Fiasko bei Sedan führte. Gegenüber diesem Ossarium hat Frankreich ein Annexionsmuseum eingerichtet, welches die Geschichte der Reichslande Elsass-Lothringen im deutschen Kaiserreich aus französischer und aus deutscher Sicht erzählt. In diesem Museum, eine Dependance des Centre Georges Pompidou in Metz, wird es eine qualifizierte deutschsprachige Führung geben. Des Weiteren wird man an diesem Tag die Stellen aufsuchen, an dem die dramatischen Ereignisse jener Augusttage stattgefunden haben. Lothar Schmidt, der zusammen mit seinen „Lebachern“ (eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe der deutschen Kriegsgräberfürsorge) vor 10 Jahren an der Sanierung des kaiserlichen Ossariums über 3 Sommer mitgewirkt hatte, wird die Führung übernehmen. Er kennt dort sich dort gut aus.

Lothar Schmidt (2. v. l. vorne) war am 17. April 2014 als Sprecher der „Lebacher“ zur Eröffnung des Annexionsmuseums eingeladen; © Leo Willms

Anmeldungen nimmt Richard Wagner (Tel.: 06881 53355) schon jetzt entgegen. Der Teilnahmebeitrag für die Fahrt, die Führung und den Museumseintritt wird bei ca. 30 Euro liegen. Die Teilnehmerzahl muss auf 30 begrenzt werden. Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen. Das Mittagessen in der Nähe von Gravelotte wird wohl ca. 15 Euro kosten.